Ötztaler Radmarathon

Insgesamt 7 Atterbiker konnten für den heurigen Ötztaler Radmarathon einen Startplatz ergattern. Teils durch Zulosung, teils durch Startplatzweitergabe konnten wir für uns einige der heiß begehrten 4000 Startplätze sichern.

Letzten Sonntag war's dann endlich soweit. Saisonhöhepunkt oder -abschluss, egal, gut Durchkommen stand wohl im Vordergrund für alle. Diejenigen, die schon mal den Ötzi gefahren sind, wollten auch ihre persönlichen Bestzeiten knacken und hatten irgendwo die 9-Stunden Marke im Hinterkopf. Es galt immerhin 238km und etwa 5500hm zu überwinden.

Der Start des heurigen 34.Ötztaler war wie immer um kurz vor 7 Uhr in Sölden. Die Strecke geht dann das Ötztal hinaus bis Ötz, hinauf aufs Kühtai (1200hm) und wieder hinunter über Kematen nach Innsbruck. Von da weiter über den Brenner (800hm) nach Sterzing, den Jaufenpass hinauf (1130hm), Abfahrt bis St. Leonhard und zuletzt den finalen Anstieg aufs Timmelsjoch (1760hm) mit der Abfahrt ins Ziel nach Sölden. 

Schon eine Woche vor dem Rennen waren die Wetteraussichten nicht besonders rosig und änderten sich täglich, 
bei Rennbeginn konnte man zumindest mit trockenem Wetter von Rennstart bis Mittag rechnen. Glücklicherweise hielt das Wetter noch etwas länger und so wurden die schnelleren erst bei der letzten Abfahrt vom Timmelsjoch richtig nass, die etwas langsameren hatten schon am letzten langen Anstieg aufs Timmelsjoch nasse Füße.

Wir starteten alle relativ weit vorne im Feld und konnten uns im enorm großen Starterfeld in der Startphase noch manchmal sehen, spätesten ab dem ersten Anstieg aufs Kühtai fuhr aber jeder sein eigenes Rennen. Persönliche Kommentare/Berichte stehen weiter unten. 

Erfreuliches Ergebnis für den Verein: alle kamen gut und unfallfrei ins Ziel, wenn auch zum Teil zitternd vor Regen und Kälte. Persönliche Bestzeiten und die 9-Stunden Marke wurden mehrmals geknackt und jeder von uns hat das offizielle Ötzi Ziel "Ich habe einen Traum" geschafft.
Glückwunsch an alle! 

Vielen Dank an dieser Stelle auch für unsere eigene Verpflegungsstation am Brenner, betreut von Michi, Elisabeth, Maria und Sabine.

Ergebnis der Atterbiker aus insgesamt ca. 4000 gestarteten und 3681 klassierten Startern:

                                                Zeit                   Klasse    Gesamt

Aitzetmüller Christian     12:18.34,3         1792      3121

Hotwagner Christian         8:52.15,9         264       499

König Angelika                  12:18.34,2           68        145

Mayer Erwin                        8:55.55,3         288       541

Schreiber Rudi                  11:22.45,6         444       2473

Steinbichler Mario             9:34.52,4         298       1015

Stöttinger Jan                     8:52.05,4         263       498

Im Vergleich zu manch anderem Rennen hielt sich die Feier nach dem Rennen in Grenzen, war aber umso gemütlicher und recht lustig. 

Christian H.

Ergebnisse
Bilder

Video

Persönlicher Kommentar Jan:

Bekanntlich steht der Ötztaler Radmarathon auf der To do List aller Ausdauer Radsportler. Heuer war es endlich auch für mich soweit und ich konnte einen Startplatz ergattern. Das Motto des Ötzis lautet: „lebe deinen Traum“. Ab dem Jaufenpass quälten mich Krämpfe an allen möglichen Körperteilen wie Oberschenkel, Waden, Finger, Oberarme,… und dieser Traum wurde für mich fast ein bisschen zum Albtraum. Nach 8:52 erreichte ich überglücklich und erleichtert das Ziel in Sölden. Wahrscheinlich wäre ich nicht unter der 9 Stunden Marke geblieben, wenn ich nicht ab dem Jaufenpass ständig meinen Teamkollegen Christian Hotwagner im Nacken gespürt hätte 🙂 und zu meinem Glück war nach 5500Hm und 240Km Rennschluss, sonst hätten mich bestimmt Christian und Erwin noch eingeholt. Es bleiben ganz viele unvergessliche Eindrücke von einer ganz besonderen Radsportveranstaltung mit einem super Atterbiker-Team und ich glaube dieses Abenteuer will ich irgendwann noch einmal erleben…

DANKE an Erwin für die Organisation und DANKE an Michi, Elisabeth, Sabine und Maria für die grandiose Betreuung!!!

Persönlicher Kommentar Christian H.

Ich bin den Ötzi schon einmal vor 6 Jahren gefahren, damals bei Traumwetter und Hitze. Ich konnte meine damalige Zeit von etwa 9:45 nur schwer bewerten, einerseits, weil ich eben um 6 Jahre gealtert bin, andererseits fühle ich mich momentan wohl und fit und hatte auch in den letzten Ausfahrten das Gefühl, daß die Form wohl nicht so schlecht sein würde… Heuer hatte ich eher Bedenken in bezug auf das Wetter und die zusätzlichen Motivationsschwierigkeiten bei Regen und Kälte. Nach einer unruhigen Nacht konnte ich mit den anderen relativ weit vorne starten. Nervös am Start, versuchte ich möglichst ruhig ins Rennen zu kommen und suchte daher in der Startphase bis Ötz ein bekanntes Hinterrad (danke Erwin). Am ersten Anstieg aufs Kühtai war die Nervosität weg und ich fühlte mich sehr gut, kam gut hinauf und hatte auch nach der rasanten Abfahrt eine schnelle Gruppe bis Innsbruck und auf den Brenner, wir konnten in dieser Phase  einige andere Gruppen einholen. Kurz vor unserer eigenen Labestation am Brenner bekam ich eine erste Vorwarnung – Stich im linken Oberschenkel und auch die linke Wade meldete sich manchmal. Diese leichten Krämpfe vergingen zum Glück bald wieder, kamen aber im weiteren Rennverlauf noch manchmal wieder. 
Ab dem Anstieg zum Jaufen spürte ich die Belastung schon ordentlich, komischerweise konnte ich aber gerade in diesem Streckenabschnitt viele Plätze gutmachen (die ich alle später wieder verlieren sollte). Kurz vor der Labestation am Jaufen sah ich auch das erste Mal wieder ein bekanntes Atterbiker Trikot – Jan hatte mit Krämpfen zu kämpfen, wir motivierten uns
dann gegenseitig bis über den Jaufen, aber verloren uns in der Abfahrt wieder aus den Augen.
Schon in der Abfahrt vom Jaufen sah man ins Tal von St. Leonhard hinein, das – obwohl wolkenverhangen – ewig weit zurückzugehen schien. Die Motivation am Fuße des Timmelsjoch war nicht sehr groß, die Beine schon schwer… so kämpfte ich mich halt Stück für Stück hinauf. An der Labestation in Schönau kam ich wieder mit Jan zusammen, der dort gemütlich Kuchen aß, wir fuhren dann gemeinsam bis aufs Timmelsjoch und weiter Richtung Ziel. In der Abfahrt (kurzer Gegenanstieg) entstand eine kleine Lücke, und Jan war im jetzt einsetzenden Regen verschwunden… 
Überglücklich erreichte ich das Ziel in 8:52:15. Gerne komme ich wieder zu diesem Rennen, aber vielleicht noch nicht nächstes Jahr… 

Persönlicher Kommentar Christian A. und Angelika:

Fazit: Als Oetztaler Newcomer sind wir natürlich mit ordentlichem Respekt in die Runde gegangen! 
Alle vier Pässe nahmen wir ohne Probleme mit unserer fix eingestellten Kurbelfrequenz und ohne ausgiebigen Regenfällen. 
Kurz vor dem Timmelsjoch aber begann der starke Regen und die große Herausforderung: 
nach einer Abfahrt im dichtesten Nebel und bei Eiseskälte erreichten wir das Ziel nach 12 Std.18 min.! 

Persönlicher Kommentar Rudi:

Der  Ötztaler Radmarathon war für mich eine große Herausforderung. Um 6 Uhr stand ich Mitten im Pulk am Start und hatte nur eines im Kopf finnischen!  Mit hohem Tempo erreichte ich Ötz, dann ging es hinauf zum Kühtai , wo mich zwei
Haflinger im wilden Galopp überholten, dass war schon sehr witzig. Die Abfahrt nach Innsbruck verlief reibungslos. Dann ging es hinauf auf den Brenner dort warteten schon unsere Mädels auf uns und versorgten uns bestens. Danach schnell
hinunter nach Sterzing und hinauf zum Jaufenpass. Meine Muskel wollten immer wieder verkrampfen und mein Magen rebellierte und im Moos im Passeiertal kam mein größter Gegner der Regen. Trotzdem verlor ich nie mein Ziel aus den Augen und stand auch schon vor dem größten Anstieg meines Lebens 1759 hm und 29 km das
Timmelsjoch musste bezwungen werden. Ich wollte unbedigt hinauf und stand um 17.19 Uhr am Gipfel . Endlich ich war schon 10:32 unterwegs und musste nur noch heil ins Ziel kommen. Vorsichtig und ohne Risiko fuhr ich meine letzte Abfahrt. Sölden kam immer näher mir war entsetzlich kalt meine Zähne klapperten ich wollte endlich runter vom Rad.Um 18.09 wurde dann mein Traum wahr ich durchfahre das Ziel. Es regnet in Strömen ich zittere am ganzen Körper und weil ich fix und fertig war hielt sich meine Freude in Grenzen. Nach einer heissen Dusche und trockener Kleidung stellte sich dann aber schon ein Glücksgefühl ein. Da ich mich nie wirklich einschätzen konnte habe ich mir ein persönliches Zeitlimit
von 12 Stunden gestellt und meine Zeit war 11:22.45 Gesamtrang=2572 AKrang=444 
Das war mein erstes Rennradrennen und dann gleich der Öztaler, ja bin schon stolz auf mich !!!​

Persönlicher Kommentar Erwin:

Nachdem ich beim 12er Ötzi eine für mich sehr gute Zeit, von 9:05 stehen hatte und 2013 witterungsbedingt nicht gestartet bin, war es heuer mein 2. Antreten in Sölden. An eine Zeitverbesserung habe ich eher nicht geglaubt, da es 2012 echt super lief. Die Abfahrt nach Ötz war zügig und ohne Probleme, wenn es leicht ging habe ich mich nach vorne orientiert, wenn es eng war bin ich eben mit dem Feld mitgeschwommen. Beim Anstieg ins Kühtai habe ich versucht meinen Tritt zu finden und nur nicht zu „überpacen“ was mir auch sehr gut gelang. Die Abfahrt vom Kühtai war extrem schnell (Gottseidank war stellenweiße ein neuer Asphalt). 94,7 Km/h zeigt die GPS Aufzeichnung. Im Anstieg zum Brennerpass war ich in einer 300 Mann Gruppe, hier versuchte ich mich so um Platz 70 zu positionieren um einerseits den Windschatten zu genießen aber andererseits bei einer Teilung des Feld nicht im hinteren Teil zu sein. Und die Teilung des Feld kam dann auch sehr schnell… Als ich mich ein paar Minuten später umdrehte waren nicht mehr viele Fahrer zu sehen! Da hab ich wohl einen ganz guten Riecher gehabt! Unser selbst Aufgebaute „Atterbikerlabe“ kurz vorm Brenner funktionierte super. Danke an Elisabeth, Michi, Sabine und Maria. Wie sich so eine eigene Labe auswirken kann sieht man an meiner Abfahrtszeit nach Sterzing. Platz 26 von 4.100 Teilnehmern (die meisten fuhren zur offiziellen Labe, ich aber eben nicht!) wieder ein paar Minuten gespart! Jaufen und Timmelsjoch waren dann zäh aber das Tempo hat wohl gepasst, denn es gab keinen körperlichen Einbruch. Nach 8 Stunden und 55 Minuten erreichte ich dann das Ziel und die 9h Schallmauer war geknackt!! Die Veranstaltung war wie immer hochprofessionell und ist mit Recht ein „Highlight“ im Rennsportkalender.

 

 

 

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