Amade Radmarathon 2016

Hallo. Aus technischen und organisatorischen Gründen verspätet kommt unser Bericht vom Amade Radmarathon 2016.

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Renato: Beim Amade Radmarathon durfte ich, dank Berechtigung, aus dem 1.Startblock starten. Die ersten 1,5km wurden neutralisiert zurückgelegt. Bei Sonnenschein, aber dennoch 5°C war das aufwärmen vor dem Rennen fast umsonst gewesen. Nach dem Startschuß wusste ich dass die anfänglich neutralisierte Fahrt nicht mehr ausreichen wird um wieder in Schwung zu kommen. Ich befand mich mitten im Pulk und so ging es dann auch gleich den ersten Anstieg hoch. 4km und 270 Hm hieß es nun Gas geben um Richtung Forstau nach vorne zu kommen. Ich habe ziemlich gelitten. Das System lief alles andere als Rund. Ich musste sehr mit meiner Motivation kämpfen. Meinen Körper mit einem Puls von 165-170 aufzuwärmen war ein komisches Gefühl. Oben angekommen wusste ich noch immer nicht ganz recht wie es mir ging, dennoch ging es 8km schnell und gut bergab Richtung Pichl. Die Strecke war übersichtlich und es war wenig Verkehr. So konnte ich bergab noch etwas mittreten. Nach der Abfahrt ging es wieder bergauf. Diesmal mit 7km und 340 Hm. Diesen Anstieg habe ich etwas leichter bewältigt zumindest mental. Es lief noch nicht alles rund. Nach einer 12km langen Abfahrt Richtung Filzmoos kam die erste Labestation an der alle vorbeirasten.

Bis zur Streckenteilung habe ich viel ins Tempo investiert und versucht vorne eine gute Gruppe zu finden. Dabei habe ich mehrmals in meinen Windschatten geschaut und festgestellt dass sich schon der ein und der andere drangehängt hat. Mein Computer hat oft einen Puls um 160 angezeigt. Da sich niemand schnellerer für ein Kreisel anbot fuhr ich und holte noch ein paar ambitionierte Fahrer ein. Es entstand eine Gruppe mit ca 20-30 Fahrern und diesmal hängte ich mich hinten dran.

Nach der Abzweigung zur langen Strecke ging es bergauf. 10km bis nach St.Martin. Die Gruppe blieb bis zum Ende des Anstiegs zusammen. Mittlerweile fühlte ich mich im Rennen angekommen und meine Systeme liefen rund.

Nach der Abfahrt Richtung Annaberg, vorbei an der 2.Labestation und nach kurzen Anstiegen blieb die Gruppe bis zum Kilometer 120 zusammen. Es waren einige Fahrer dabei die ordentlich andrückten und Tempo machten.

Am letzten Anstieg auf die „Wagrainer Höhe“ befand ich mich ziemlich weit hinten im Pulk und machte einen taktischen Fehler. Ich habe mich darauf verlassen das die Gruppe weiterhin zusammen bleibt und zu spät aufgeschaut um zu sehen dass sich die Gruppe auflöst. Es wurde kurz spannend für mich. Ich habe einige zusätzliche Tritte eingebaut um die Leistung zu steigern und konnte näher ran fahren. Auf einem ebenen Teilabschnitt kam noch Verkehr und Wind dazu. Ich war mir nicht mehr ganz sicher ob ich das schaffe. Es ging noch einmal hoch, dabei konnte ich an den Autos vorbeifahren um wieder Anschluß zu finden.

Die letzten 16km hat die Gruppe noch einmal angedrückt und noch Fahrer eingeholt. Man hat gemerkt dass sich etwas Nervosität breit macht und das jeder für sich taktische Vorbereitungen einleitet und sich vorne einreiht um einen eventuellen Zielsprint einzulegen. Die Zieleinfahrt war nicht aus einer geraden Strecke. Sie kam fast aus einer Kehre inklusive Anstieg. Ich nahm die innere Linie und drückte ordentlich rein um gut mitzukommen. Die anderen ließen bis zur Ziellinie nicht mehr locker und sicherten sich bessere Platzierungen. Meine Zeit 4:23:18 und Platz 79 Overall. Hätte ich bis zur Ziellinie durchgezogen hätte ich vielleicht Platz 60 mit einer Zeit von 4:23:04 erreicht. Was wäre wenn? Haha

Ein traumhafter Tag und ein Radmarathon der am Ende mehr Spaß gemacht hat als am Anfang.

Claudia:

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Renato und ich starteten aus dem ersten Startblock. Es war ein heißer und traumhafter Tag vorausgesagt – am Start hatte es jedoch erst 5°C. Alles Aufwärmen scheint bei diesen Temperaturen völlig umsonst gewesen zu sein. Nach dem Start ging es nur 1,5 km neutralisiert bis zum ersten Anstieg. Die kalten Außentemperaturen machten sich anfangs leider auch gleich bemerkbar. Zudem verspürte ich Restmüdigkeit in meinen Muskeln. Ich musste so verdammt hart an meiner Motivation kämpfen, nicht vom Rad abzusteigen. Von diesem Zeitpunkt an war für mich schon klar, dass wird heut kein TOP – Ergebnis. Nach kurzer Abfahrt ging es gleich wieder bergauf, diese 370 hm waren subjektiv schon etwas leichter für meinen Körper, langsam konnte ich das abrufen, was ich von mir gewohnt war. So war es mir möglich 2 Damen im Laufe des gesamten Aufstieges einzuholen. Während der anschließenden Abfahrt versuchte ich mit rasanter Geschwindigkeit eine 8-köpfige Männergruppe einzuholen, dies hat mir zwar einiges abverlangt, aber es gelang mir schlussendlich. Bis zu Kilometer 120 ging es dann mit dem ein oder anderen kurzen An- und Abstieg in einer immer größer werdenden Gruppe Richtung „Wagrainer Höhe“, dem letzten Anstieg.

Mittlerweile bin ich gut im Rennen angekommen, jedoch leider viel zu spät um mit den besten Frauen ins Ziel zu kommen. Das Tempo der Gruppe war in Summe eher moderat bis „chillig“, mit dem musste ich mich halt abfinden, hab ja am ersten Berg jede Möglichkeit auf eine bessere Gruppe vergeben. Nun, am besagten letzten Anstieg hab ich mir vorgenommen nochmal alles rauszuholen, zwecks Schadensbegrenzung. Dies ist mir recht gut gelungen. Die Gruppe hat sich innerhalb der ersten Minuten im Anstieg völlig aufgelöst. Ich konnte mich mit 4 Männern nach vorne hin absetzen und die eine Dame in unserer Gruppe ebenfalls zurücklassen. Nach einer kurzen Abfahrt ging es die letzten Kilometer, eher flach, sehr rasant dahin. Wir machten nochmal ordentlich Tempo, mit dem Hintergedanken bald im Ziel angekommen zu sein. Zu meiner Überraschung überholten wir doch noch einige Fahrer und für mich wesentlich, noch eine Dame J. Den kurzen Anstieg Richtung Radstadt und Ziel, hab ich im Wiegetritt nochmals mit Vollgas genommen, aber von einem Zielsprint mit den Burschen habe ich dann doch Abstand genommen – war ja auch nimmer wirklich notwendig ;-)! So erreichte ich schlussendlich den 4. Gesamtrang bei den Damen in einer (nicht zufriedenstellenden Zeit) von 4 Std. und 40 min.!