Neubike MTB Eliminator Race Peuerbach
Lange sträubte ich mich gegen eine Anmeldung für das Rennen am Silvestertag. „Nicht meine Disziplin, starkes Übergewicht durch die Adventzeit, das Rad ist dreckig, mein Radgewand ist nicht gewaschen, ich bin bei einem Probesilvester eingeladen…“ die Liste der Ausreden war lang und genau diese Informationen nutzten die Neubiker aus, um mich am Tag davor bei meiner Achillesferse zu erwischen. Sie riefen mich während des Probesilvesters an und entlockten mir unter Alkoholeinfluss dann doch ein JA.
Nach dem Motto ein Mann ein Wort, wurden am Silvestertag die Ausreden beiseite gedrängt, die Startnummer abgeholt und aufgewärmt. Je kürzer das Rennen, desto länger muss das Aufwärmen sein, vor allem bei Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt und Nieselregen. Motiviert durch das Kompliment, ich sehe figurtechnisch eher wie ein Skifahrer aus, als wie ein Radfahrer, ging es dann in Heat 1 für mich zur Sache. 3,2,1, Start, Sprint und Positionskampf in Richtung erster Kurve, kurze Abfahrt. Dann kam mir der Geistesblitz: „Nutze deine Schwäche!“ Ich nutzte die erreichte kinetische Energie, die bei mir durch die momentane hohe Masse ja sehr groß ausfällt und zog an den Kontrahenten vorbei, doch leider war die Physik nicht auf meiner Seite und der Platz an vorderster Position nach dem kurzen Bergaufstück schon vor dem einbiegen in die Zielkurve wieder weg. 850 Meter hören sich nicht lang an, können aber in den Beinen richtig weh tun. Dies erfuhr ich am eigenen Leib, während die hart umkämpften Tickets für das Halbfinale vor mir davon sprinteten.
Trotz allem war der sportliche Jahresausklang in dieser Kulisse ein besonderes Erlebnis. Das Eliminator Race, eingebettet in den renomierten Peuerbacher Silvesterlauf, war den Ausflug wert und es wurde natürlich im Anschluss ausgiebig nachbesprochen, aber das ist eine andere Geschichte…
Rennbericht von Hari Heimbuchner