Der Kärnten Radmarathon mit Start und Ziel Bad Kleinkirchheim war heuer die zweite Station der „Austria Top Tour“-Marathon Serie. Das Format ist ein durchaus besonderes, denn hier werden nur die Auffahrtszeiten gewertet und die Strecken zwischen den Bergwertungen neutralisiert gefahren – ein Bergzeitfahren als Marathon getarnt quasi. Auf zwei Distanzen (A: 106km, 2180hm, 3 Bergwertungen und B: 50km, 1092m, 1 Bergwertung) kämpften die RadsportlerInnen in den Kärntner Nockbergen um Topplatzierungen.
Bericht Michi Wagner, Strecke B:
Regen und Kälte prägten bisher die Radsaison 2024 für mich, so auch beim Radmarathon in Bad Kleinkirchheim (Strecke B / Bergwertung Schiestelscharte).
Wie erwartet begann alles sehr neutral und entspannt, bis die Zeitnehmung am Fuße der Nockalm-Bergstraße endlich Leben ins Rennen brachte. Zuerst freute ich mich über das hohe Tempo, da mir bis dahin einfach nur eisig kalt war, doch schnell wurde klar, dass meine Beine meine Motivation heute nicht teilen wollten. Im eher flachen Teil konnte ich mich noch gut an der Spitze des Rennens halten, doch als die Straße steiler wurde, konnte ich die im Training erprobte Leistung nicht auf die Pedale bringen. Schnell riss ich weit von der Spitze ab. Der Muskelerwärmung sei Dank, blieb das aber nicht so. In der zweiten Hälfte des Anstiegs begannen sich meine Räder endlich etwas zu drehen, die Leistung nahm zu, und ich konnte noch einige der verlorenen Plätze wieder aufholen.
Letztendlich konnte ich in der Bergwertung auf die Schiestelscharte den 3. Gesamtrang erkämpfen und war trotz anfänglicher Schwierigkeiten und der schlechten Witterungsbedingungen ganz zufrieden mit meiner Leistung.
Bericht Daniel Hochstraßer, Strecke A:
Vom ersten Anstieg an hatte ich einfach nicht die Beine um mein gewohntes Tempo zu fahren. Die Oberschenkel machten bereits nach wenigen Höhenmetern komplett zu, der Magen rebellierte und auch in der Wahl der Übersetzung habe ich mich ordentlich vergriffen (die Nockalmstraße ist steiler als ich sie in Erinnerung hatte)…kurzum: ein Tag zum Vergessen.
Naja, drauf gesch***** und beim nächsten Mal besser machen – die „Dolomitenradrundfahrt“ in Lienz kommendes Wochenende würde sich dafür anbieten 😉 (Für kurzentschlossene: Start in Lienz am 09.06. um 12:00 Uhr, richtig cooles Rennen durch die Lienzer Dolomiten und das berühmte Lesachtal)
Um positiv zu beschließen: der Kärnten Radmarathon war für mich ein mentaler „Sieg“, war doch die Versuchung groß auf der Nockalm bei strömendem Regen, niedrigen einstelligen Temperaturen und in aussichtslos liegender Position in Carinas gut geheiztes Auto zu steigen. Aber aufgeben ist keine Option (!) und so kämpfte ich mich noch über die Eisentalhöhe und den Schlussanstieg hoch nach Bad Kleinkirchheim, wo ich immerhin nochmal 8 Plätze gutmachen konnte und den 13. Gesamtrang ins Ziel brachte.
Vielen Dank an Carina Wagner die uns trotz der absolut widrigen Bedingungen top verpflegte.