Eddy Merckx 2016

Bericht von Reinhard Six

Eddy Merckx Classic 2016 – mittlere Strecke

 

Auf den Eddy Merckx Classics habe ich mich eigentlich schon die ganze Saison gefreut. Wunderschöne Gegend und gute Erfahrungen aus dem letzten Jahr machten mir viel Hoffnung auf ein erfolgreiches Rennen. Mein Bruder Christoph und ich machten sich bereits um 5:45 Uhr auf die Reise nach Fuschl, um auch noch genügend Zeit für diverse obligatorische Nervositäten zu haben.

Aufgrund der frühen Voranmeldung hatte ich die Möglichkeit aus dem ersten Starblock zu starten. Da es mein Ziel war, so lange als möglich im Vorderen Feld mitzumischen hieß es gleich nach dem Start ordentlich die Zähne zusammen zu beißen, denn am Thalgauberg hieß es für die Führungsgruppe schon die ersten Ausreißversuche abzuwehren.  Nach kurzem Durchschnaufen war es der Anstieg von Thalgau nach Hof, der nochmals alles von mir abverlangte. Es lief aber von Beginn an recht gut und so konnte ich vorne mithalten. Ca. bei KM 30 galt es erneut einige Höhenmeter zu überwinden und kurz vor der Kuppel musste gemeinsam mit einer ca. 10-köpfigen Gruppe abreißen lassen.  Voller Ehrgeiz versuchten wir in der Abfahrt das Feld wieder zu erreichen, doch zu unserer Verwunderung war es verschwunden. Es dauerte einige Kilometer bis wir feststellten, dass wir uns nicht mehr auf der Strecke befanden. Wir hatten direkt nach der Kuppel in der Abfahrt das übersehen abzubiegen. Als wir uns den 12% Steilen Berg wieder retour kämpften mussten wir einige weitere Fahrer darauf aufmerksam machen, dass sie falsch sind. Zurück an der ominösen Kreuzung Stand inzwischen ein Streckenposten, der sich von einigen Fahrern (auch von mir) laute Kritik an der Streckenbeschilderung anhören lassen musste. Naja, es hieß nun trotzdem weiterkämpfen und die 5 Kilometer Fleißarbeit so schnell als möglich zu vergessen.

Was dann kam war richtig harte Arbeit in einer Gruppe mit ein paar netten, aber so wie ich verärgerten Kollegen, um trotzdem noch eine ansprechende Zeit abzuliefern. Es ging also weiter rund um den Wallersee und anschließend über Neuhofen zum Irrsee. Dort machten sich schon mehrmals Krämpfe bemerkbar und es gab ein paar harte Phasen zu übertauchen. Bis zum Anstieg am Scharfling konnte ich mich jedoch wieder recht gut fangen und so konnten auch die letzten Höhenmeter vom Mondsee über St. Gilgen rauf über den Berg nach Fuschl mit dem Wissen, dass im Ziel meine Frau und meine Tochter auf mich warten, relativ zügig überwunden werden.

Unterm Strich wurden es dann, statt den vom Veranstalter angegeben 106 Kilometer, doch 112 Kilometer – in einer Zeit von 3:19:03 und einem Schnitt von 33,8 km/h.  Gesamt Platz 146 und AK 73. Mehr war mit diesem Umweg leider nicht drinnen…

Insgesamt war ich heuer sehr enttäuscht von dieser Veranstaltung. Für 59,- Euro Startgeld würde ich mir bessere Streckenbeschilderung bzw. Streckenposten an markanten Stellen erwarten. Außerdem ein Startsackerl, in dem mehr als 3 Werbeprospekte und eine kleine Flasche Raika-Apfelsaft drinnen sind. Ob es mir das im kommenden Jahr nochmal wert ist, weiß ich noch nicht…

Fotos findet ihr in der Gallerie

 

Bericht von Six Christoph

Eddy Merckx Classic mittlere Strecke

 

Am Sonntag den 9.11.2016 gings um kurz vor 6:00 Uhr in Richtung Sonnenaufgang mit dem Auto nach Fuschl.

Die Startnummern abholen und ein schnelles Weckerl mit Kaffee, dann war es schon Zeit zum Zusammenpacken und die hoffentlich letzten nervösen Magenprobleme hinter sich zu lassen.

Der Start war in 4 verschiedenen Blöcken aufgeteilt und je nach Zeit der Anmeldung gereiht. Reini hat sich top Motiviert schon im letzten Jahr gemeldet und befand sich daher im vorderen Startblock, weshalb wir uns schon kurz vor 8:00 aufteilten und im Ziel erst wieder sahen. Ich hab mir mit meiner Anmeldung etwas mehr Zeit gelassen und musste so im hinteren Startblock meinen Platz einnehmen.

Um 8:22 wurde ich dann mit einem ordentlichen Startschuss, mit dem Vorhaben das Feld von hinten aufzuholen, auf die Strecke geschickt.Nach der Ortsausfahrt Fuschl gab es gleich mal den ersten Berg zum klettern, damit die Beine auch schnell warm werden und die Lunge was zu tun hat. Oben angekommen hab ich noch eine Gruppe vor mir gesehen, welche sich schon in die Abfahrt stürzte.Auf Anschlag zur Bergkuppe und einer rasanten Talfahrt fand ich mich am Fuße des Berges in der Spitzengruppe meines Startblocks wieder und konnte die ersten 40 Kilometer mit haltenBei einem Anstieg musste ich dann leider abreißen lassen. Kurz darauf kam aber schon eine nächste schnelle Gruppe, an die ich mich ranhängte und die zweit Hälfte des Rennens fuhr. Da sich manche der Fahrer auf eine ruhige Sonntagsfahrt eingestellt haben und sich nicht zu sehr fordern wollten, haben wir im Großen und Ganzen zu Viert, stellenweise nur zu Zweit, die Führungsarbeit übernommen und alles gegeben. Auf den letzten Kilometern Richtung Ziel stand nur noch der Gilgener Berg im Weg, welcher noch mal alle Reserven aufbrauchte. Etwas frustrierend war, dass die ausgeruhten Fahrer jetzt ihre „große Chance“ witterten und auch mal in die Pedale traten um bei uns zu bleiben bzw zum Überholen ansetzten. Kopfschüttelnd aber mit einem Grinsen im Gesicht gings dann in die Abfahrt nach Fuschl und nach 106 Kilometern nach 3h23min ins Ziel.

Für mich war es im Großen und Ganzen ein sehr cooles Rennen, da ich über die gesamte Strecke meine Bestes geben konnte und mit meiner Leistung sehr zufrieden bin. Die Strecke fand ich ziemlich hart, da sich auf der gesamte Distanz immer wieder knackige Anstiege befinden, aber nur flach wärs ja auch fad. Die Beschilderung und die Streckenposten sind etwas spärlich aufgestellt, weshalb ich mich nur ein paar Meter (Reini aber gleich mehrere Kilometer und Höhenmeter) verfahren habe. Zudem wär als Erinnerung ein kleines Finisher-Abzeichen ganz nett, und für 59 Euro Startgebühr möchte man irgendwie ein Startsackerl mit mehr Inhalt als nur 1,5 kg Werbung und einem Gspritzten Apfelsaft von der Raika. Aber 10 Weltmeister starten zu lassen kostet wahrscheinlich auch einiges;)