Nur zwei Tage nach der TT-WM in Trento, stand mit dem KOTL ein weiteres dick markiertes Rennen in meinem Plan. Heuer sollte sie endlich fallen, die magische Stunde, die Vorbereitung war perfekt, die Form war gut, die Motivation sowieso …
Doch es sollte alles anders kommen … nach 11 Jahren ohne Regen machte uns das Wetter heuer einen ordentlichen Strich durch die sportlichen Vorhaben. Der Regen und der starke Westwind alleine hätten meinen Plan noch möglich gemacht, die saukalten Temperaturen zwischen 7 – 8°C ließen mich aber schon vor dem Rennen wissen, dass die Stunde nicht möglich ist. Heuer würden einige wenige schnell sein, welche mit der Kälte gut umgehen können, ich werde das aber bestimmt nicht sein 🥶
Bei meinem Start kurz vor 16Uhr hatte ich noch leichte Hoffnungen, dass es nicht ganz so schlimm werden würde, doch ich sollte mich irren … Auf den ersten Kilometern war es bei extremem Seitenwind nicht einfach, die Ideallinie zu treffen, die Wattzahlen waren bis Steindorf aber im Normalbereich, was auch meine Zwischenbestzeit (U50) zeigte.
Ab Weißenbach wurde es dann mit Platzregen und Sturmböen richtig ungemütlich. Meine Muskeln machten wegen der Kälte völlig zu, die Wattzahlen fielen, auch die extra Schicht unter meinem TT-Anzug, welche ich auf Kosten der Aero in Kauf nahm, konnte die Kälte nicht mehr abhalten. Ab jetzt begann für mich der Überlebenskampf und ich hatte nicht nur 1x den Gedanken der Aufgabe im Hinterkopf,
wäre es nicht der KOTL, dann hätte ich mit Sicherheit das Handtuch geworfen.
Im Ziel war ich dann einfach nur froh, dass ich nicht gestürzt bin und auch ein bisserl stolz, dass ich mich überwinden konnte nicht aufzugeben, auch wenn mir sagenhafte 25W(!) gefehlt haben. Dass ich trotz dieser Performance einen dritten Platz hinter Strasser u. dem Belgier Speybrouk belegen konnte, war für mich fast unglaublich, zeigt aber, dass (fast) alle Probleme mit diesen Temperaturen hatten.
Dass die Stundenschallmauer wieder nicht gefallen ist, schmerzt natürlich sehr, anderseits bleibt meine sportliche Motivation hoch für die nächsten Jahre, irgendwann wird’s klappen … bestimmt 😉
Der Abend war dann sowieso wieder genial und zeigte an dem gut gefüllten Bierzelt, welch ein super Event wir Atterbiker trotz widrigsten Bedingungen auf die Beine gestellt haben! Sogar bei diesem Wetter hatten alle ein Lächeln auf den Lippen und das ist doch das einzige was zählt!
Bericht: Wolfgang Götschhofer
Fotos: Gottfried Gärtner / Sportograf
Ergebnisse: 20220917_King_of_the_Lake_EZF_AK.pdf (computerauswertung.at)