Grand Fondo Giro d´Italia Vienna

 

Grand Fondo Giro d´Italia Vienna

 

Mit dem Grand Fondo Giro d´Italia Vienna stand heute das erste Rennen der heurigen Saison am Programm. Gemeinsam mit meinem Bruder Christoph, den ich erst letzten Sommer mit dem Rennrad-Virus infizieren konnte, ging es auf die lange Distanz von 135 Kilometern.

Leicht nervös und mit viel Vorfreude waren wir praktisch die Ersten im Startgelände um einen guten Platz im knapp 700 Mann/Frau starken Starterfeld zu ergattern. Der Plan ging zwar auf, wir mussten dafür aber eine Stunde bei saukaltem Wind im Startbereich ausharren…

Nach dem Start entwickelte sich das Rennen erstmals zu einer Sightseeing Tour durch Wien, da die ersten 22 Kilometer neutralisiert geführt wurden. So konnten wir uns Zeit nehmen, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h die Oper, das Parlament und sonstige Wiener Sehenswürdigkeiten im Stop and Go Verkehr zu genießen. Wenn man voll motiviert in ein Rennen geht und dann die erste Stunde hinter zehn stinkenden Polizeimotorrädern hinterher rollt, kann das ziemlich mühsam sein. Einzige Highlights waren diverse „Einfädler“ der Wiener Vollprofis bei Straßenbahnschienen, die schon in der neutralisierten Phase die ersten Massenstürze verursachten.

In Klosterneuburg ging dann das Rennen erst so richtig los und es wurde gleich mal ordentlich draufgedrückt. Die erste Selektion gab es bereits wenigen Kilometern später  beim ersten Anstieg, der mit seinen durchschnittlich 10% Steigung das Feld ordentlich durchwürfelte. Weitere zehn Kilometer später ging es in den zweiten und eigentlich letzten größeren, ebenfalls recht knackigen Anstieg.  Mein Vorhaben war es, die beiden Berge gut durchzuziehen um für die restlichen 75 Kilometer einen guten Platz im vorderen Drittel des Feldes zu ergattern. Der Plan ging auf und so fand ich mich in einer ca. 30-köpfigen Verfolgergruppe nur wenige Minuten hinter den Spitzenfahrern wieder. Jetzt merkte ich aber auch, dass ich doch etwas zu viel investiert habe und die ersten Krämpfe machten sich bereits kurz nach der Hälfte der Strecke bemerkbar. Im Kampf gegen den starken Wind und die inzwischen durchgehend anhaltenden Krämpfe ging es dann in der Gruppe durchs Niederösterreichische Flachland. Leider entzweite sich die Gruppe und ich hatte keine Kraft mehr mich im vorderen Teil zu halten. Bis retour zur Donauinsel hieß es dann durchbeißen und in einer kleinen Gruppe mit abwechselnder Führungsarbeit die restlichen Reserven einzuteilen. Auf den letzten Kilometern Richtung Ziel wurde das Tempo nochmals erhöht und so erreichte ich nach gut vier Stunden völlig zerstört, aber glücklich, das Ziel im Wiener Messegelände.

Auch für Christoph ist das Rennen sehr gut gelaufen und er fand sich die ganze Strecke über in einer guten Gruppe. Sein Plan, die ersten Berge etwas ruhiger anzugehen um genügend Reserven zu haben, ging ihm voll auf und so konnte er nach 4:20 Stunden das Ziel erreichen. Eine beachtliche Leistung wenn man bedenkt, dass er erst seit dem letzten Sommer regelmäßig auf dem Rad sitzt.

 

Ergebnis:

Reinhard: Gesamt 58 / AK 29, 4:05:07 / 3:11:49 ab Rennstart (35,25 km/h)

Christoph: Gesamt 179 / AK 67, 4:24:52 / 3:31:34 ab Rennstart (31,96 km/h)

 

Fotos vom Sportografen gibt es in Kürze.