Radmarathon Neusiedl 2019

Am Samstag den 27. April fanden sich 5 Atterbiker bereits am Rennvortag in Mörbisch zum Neusiedlersee Radmarathon ein. Die Wettervorhersage, mit Windböen von 60km/h und mehr, machten diverse tatktische Besprechungen bereits im Vorfeld nötig. Beim Treffpunkt am Sonntag, 1 Stunde vor Start, konnte man auch gleich erkennen wer länger besprochen hat und wer nicht 🙂

 

 

 

Die ersten Kilometer doch sehr kupiert, pfiff auch gleich mal der Kelomat vom feinsten.
Ab KM40 bekamen wir dann den Wind so richtig zu spüren. Kurze Spekulationen, dass Rad in Illmitz
in den See zu kaltapultieren beiseite geschoben, gings über Neusiedl weiter auf die Westseite
des See's.

Den meisten Teilnehmern das sogennante "Windkante fahren" nicht bekannt, machte
dieses Rennen zu einer echten Herausforderung.  
Somit die Zielzeit, ca. 25 Minuten langsamer wie vor 2 Jahren mit einem Achterl Hillinger
runtergespült liesen wir den Nachmittag kulinarisch ausklingen.

Bericht Martin Weinzinger

Der 1,5 Kilometer Anstieg 500 Meter nach dem Start in Mörbisch sprengte wie immer gleich mal das Feld von 1.088 Startern. Ein Neubiker ließ sich da schon den Vortag “durch den Kopf gehen“, sodass ich froh war zwei Radlängen hinter Michi Weinzinger an der Kuppe gewesen zu sein, um dies nicht am eigenen Leib erfahren haben zu müssen.

Nach gut einer halben Stunde am Anschlag fahren, hatten sich dann die Gruppen zusammen gefunden und ich fand mich mit dem ein oder anderen bekannten Gesicht in der 3. Gruppe wieder.

Mit Rückenwind ging es durch den Ungarischen Teil des Rennens und dann kamen sie… die Burgenländischen Berge, oder wie wir es richtigerweise nennen… der Wind. Viiiiiiiiieeeeeel Wind. Riiiiiiiichtig viel Wind. Von links, von vorn, aber leider nicht mehr von hinten.

Da konnte ich mich dann glücklich schätzen, um die gesammelte Rennerfahrung aus längst vergangen Nachwuchsjahren. In dem Wissen, dass der gnadenlose Kantewind mit Sicherheit einige verweht, beteiligte ich mich ab der Hälfte des Rennens an der Führungsarbeit im Feld und der Belgische Kreisel drehte sich.

Als dann in dieser Formation Fahrer wie Leo Hillinger, Benjamin Karl, Michael Hammer und Manfred Neuweg mit kreiselten ging natürlich die Lücke auf und wir waren eine 10 Mann Verfolgergruppe.

Leider blieb mir aber der Anschluss an die zweite Gruppe verwehrt. Das Feld in fast greifbarer Nähe kam an einem kurzen Anstieg bei mir der Mann mit dem Hammer und nach 30 Kilometer finalem  Grundlagentraining musste ich mich mit einem enttäuschendem 102. Platz im Ziel begnügen.

Bericht Hari Heimbuchner

Nach zweimaligem Start beim 5-Seen-Radmarathon Tour A dachte ich mir Ende Februar, ich könnte den Neusiedler-Radmarathon doch auch einmal versuchen.

Am 28.04. war es dann so endlich so weit. Die Startzeit mit 10:00 war für mich im Vergleich zum Mondsee (06:30) ja äußerst angenehm, und bei 15°C plus Sonnenschein war alles perfekt angerichtet.

Schon beim Start wurde aber schnell klar, dass die späte Anmeldung ein Fehler war. Über 1000 Starter und wir (Martin, Fabian und ich) fast ganz hinten im Feld. Auf den ersten Kilometern mit sehr schmalen und hügeligen Straßen war das Überholen nicht ganz einfach und kostete viel Zeit, Kraft und vor allem Nerven.

Nach etwa 15km war dann endlich ein Großteil des Feldes überholt, aber nach vorne leider keiner mehr zu sehen. Ein Zuschauer rief dann „8min Rückstand“ rein. Da es nun mit Rückenwind in Richtung Osten ging und ich wusste, dass ab km 40 mit massivem Gegenwind zu rechnen ist, war für mich der einzig vernünftig erscheinende Plan, alles zu riskieren und mit Vollgas zu versuchen, auf eine Gruppe vor mir aufzuschließen. Mit 170 Puls und meist über 50km/h konnte ich nach wenigen Minuten eine große Gruppe in der Ferne erkennen. Die Motivation und Hoffnung stieg mit jedem Meter, den ich näher kam. Fast aufgeschlossen schaltete dann vor mir eine Ampel auf rot und kein verkehrsregelnder Polizist war zu sehen. Ich bremste also ab und fuhr langsam über die Kreuzung.

Dann ging die Verfolgungsjagd von vorne los. Bei einem kurzem Anstieg konnte ich etwa bei km 25 endlich aufschließen. Die Freude währte aber nur kurz. In der recht großen Gruppe, wo ich mich eigentlich etwas erholen wollte, ließen immer wieder Fahrer mitten drin abreißen und ich musste diese Löcher immer wieder zufahren. Bis km 40 kristallisierte sich dann eine Gruppe mit ca. 10 Fahrern heraus, mit denen ich mich dann fast bis ins Ziel durchkämpfte. Bei extremem Seiten- und Gegenwind machten wir dann eine gute Teamarbeit, an der sich auch die meisten beteiligten. Immer wieder überholten wir einzelne Fahrer und auch Gruppen, die unser Tempo aber meist nicht lange mitgehen konnten.

Ab km 105 kam endlich wieder Rückenwind und mit den allerletzten Kräften gings über den kleinen aber fiesen finalen Anstieg in Richtung Mörbisch. Nach 3:40:23 (+0:27:00) endlich auf Position 151 im Ziel angekommen und wie gewohnt sofort nach dem Absteigen Krämpfe in beiden Oberschenkeln. Einfach nur herrlich 🙂

Auch wenn es sich teilweise nicht so anhört, war es trotz allem ein geiles Rennen, in dem ich viel lernen konnte. Zeitlich sollte noch einiges möglich sein, vor allem wenn ich die Anmeldung beim nächsten Mal etwas früher erledige und der Wind vielleicht etwas gnädiger ist.

Bericht Michael Brand

Michael Weinzinger Rang 82, AK 24 03:33:50
Harald Heimbuchner Rang 102, AK 38 03:34:37
Michael Brand Rang 150, AK 53 03:40:24
Martin Weinzinger Rang 321, AK 110 04:01:25
Fabian Jungnitsch Rang 340, AK 93 04:03:56 

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